Als Consultant bei dbi services war ich die letzten 2 Jahre hauptsächlich in Konsolidierungsprojekten basierend auf den Oracle Engineered Systems unterwegs. Deshalb waren für mich natürlich die Vorträge über die neue Generation der Oracle Database Appliance X7-2 interessant.

Aus meiner Sicht hat Oracle den richtigen Schritt getan und die Vielfalt der ODA Systeme wie es sie noch in der X6-2 Generation gab (Small/Medium/Large und HA) reduziert.

Künftig wird es die ODA X7-2 nur noch in 3 Modellen (S, M und HA) geben, wobei klar zu sagen ist, dass die kleineren Systeme leistungstechnisch aufgewertet wurden und die HA endlich wieder in einer Ausstattung zur Verfügung steht, die eine Konsolidierung auch von größeren Datenbank- und Applikationssystemen ermöglicht:

  • die ODA X7-2 S als Einsteigersystem mit einer 10 Core CPU, bis zu 384 GB RAM und 12,8 TB NVMe Storage
  • die ODA X7-2 M entspricht nun eher den X6 L Systemen mit 2×18 Core, bis zu 768 GB RAM und bis 51,2 TB NVMe Storage
  • die ODA X7-2 HA ist natürlich das Flaggschiff der ODA Klasse. 2 Server mit je 2×18 Cores, bis zu 768 GB RAM pro Server und diversen Storage Erweiterungen bis 150 TB geben einem das alte X5 Gefühl (oder vielleicht schon mit einer Exadata) zu arbeiten

Die für mich interessantesten Neuerungen sind weniger im Hardwarebereich zu finden, sondern viel mehr in den möglichen Deployments der Systeme:

  • alle Systeme unterstützen SE/SE1/SE2/EE 11.2.0.4, 12.1.0.2 und 12.2.01
  • alle Systeme unterstützen ein virtualisiertes Setup, die kleinen Systeme mit KVM, die X7-2 HA mit KVM und OVM, wobei bis jetzt noch kein Hardpartitioning mit KVM möglich, aber in Planung ist
  • auf der X7-2 HA kann bei den Storage Erweiterungen zwischen High Performance (SSD) und High Capacity (HDD) gewählt werden, sogar Mischformen sind mit Einschränkungen möglich

Eingespart wurde allerdings bei den Netzwerkschnittstellen, hier gibt es nur noch 2 Interfaces statt bisher 4 wie an der X5-2 (neben den privaten Interfaces für den Interconnect). Es gibt zwar die Möglichkeit ein weiteres Interface nach dem Deployment zu konfigurieren, allerdings nur mit 1GB. Geplant ist zwar, dass künftig auch im Bare Metal Setup VLAN Konfigurationen auf dem Public Interface möglich sind, trotzdem hätte man (insbesondere der HA) noch zwei zusätzliche Interfaces spendieren können, zudem Steckplätze vorhanden sind.

Hoch interessant sind die Leistungsdaten des NVMe bzw. SSD Storage. Hier sind bis zu 100 000 IOPS möglich, bei der HA sehe ich als begrenzenden Faktor eher den SAS Bus als die SDDs. Was wirklich schön ist, dass der Storage für die Redo Logs auf 4x800GB SSD erweitert wurde, hier musste man in den früheren Systemen immer etwas sparsam sein…

Alles in allem freue ich mich darauf mit der X7-2 zu arbeiten, denn Oracle stellt hier ein gutes Stück Hardware bereit, das auch preislich im Rahmen bleibt.